Grundsatzerklärung der Bündnispartner von 2010:
Die gesellschaftliche Situation in Deutschland ist seit einigen Jahren gekennzeichnet von starken sozialen Verwerfungen. Sie zeigen sich an so unerträglichen Auswüchsen wie:
• Kinderarmut (jedes 4. Kind)
• Lohndumping (20% Niedriglohnsektor)
• das Entrechten von Erwerbslosen (Hartz IV)
• Altersarmut
• Arbeiten bis zum Umfallen (Rente mit 67)
• Bildungsnotstand
• Zwei-Klassen-Medizin
• Diskriminierung von Migrantinnen und Migranten
Armut und Reichtum sind zwei Seiten einer Medaille, der Reichtum weniger wird erst möglich durch die Armut vieler. Armut zu beseitigen ist daher eine Frage der Gerechtigkeit. Jedoch nimmt der Staat seine Aufgabe, eine Verteilungsgerechtigkeit herzustellen, schon lange nicht mehr wahr. Vielmehr wird eine Umverteilung von unten nach oben betrieben, entsprechend der neoliberalen Politik. Auch im Krisenjahr 2009 sind die Vermögen der Reichen um 11% gewachsen. Die Absicht, 30 Milliarden Euro im Sozialhaushalt zu sparen, während die Vermögenden ungeschoren bleiben, wird diese Entwicklung verstärken.
Dagegen wehren wir uns. Wir verlangen eine Politik,
• die der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet ist
• die einen Schwerpunkt auf die Beseitigung von Armut legt
• die starken Schultern mehr auferlegt als schwachen
• die Bildung und Gesundheit unabhängig von der Einkommenslage garantiert
• die Dumpinglöhne verhindert
• die das solidarische Rentensystem erhält anstatt die Lebensarbeitszeit zu verlängern
Viele Menschen setzen sich seit Jahren mit ihren Organisationen für eine solche Politik ein. Verbessert hat das wenig. Die BündnispartnerInnen des Sozialbündnis Krefeld sind deshalb überzeugt, dass sich die negative Entwicklung der letzten Jahre nur durch eine gemeinsame Gegenwehr aufhalten lässt.
Bei aller Unterschiedlichkeit werden wir uns gegenseitig respektieren und den Widerstand gegen soziale Ungerechtigkeit gemeinsam und solidarisch gestalten – gewaltlos, aber konsequent.
Aus den unterschiedlichen Problemen und unseren unterschiedlichen Ansätzen ergeben sich verschiedenen Aktionsformen. Wir haben alle ein gemeinsames Ziel, das wir nicht nur mit gemeinsamen Aktionen, sondern auch auf unterschiedlichen Wegen erreichen wollen. Diese Wege sind zum Beispiel die Aktivierung der Betroffenen, entsprechend aufbereitete Informationen, aktive Teilnahme an Infoständen, Demonstrationen und Mahnwachen, wenn erforderlich auch ziviler Ungehorsam.
Wir sind den Werten der Aufklärung und sozialen Gerechtigkeit verpflichtet, das schließt Nazis vom Bündnis aus.
Gemeinsam und solidarisch für ein soziales Krefeld
Die Bündnispartner im Sozialbündnis Krefeld:
● Alt-Katholische Kirchengemeinde
● Anstoss e.V.
● Arbeitskreis Dritte Welt e.V.
● attac Krefeld
● Bündnis90/Die Grünen Kreisverband Krefeld
● Bürgerinitiative Rund um St. Josef
● Cityseelsorge
● Crew Seidenstadt-Piraten der Piratenpartei NRW
● DIE LINKE. Krefeld
● DGB Krefeld
● DKP Linker Niederrhein
● Emmaus Gemeinschaft Krefeld e.V.
● Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Krefeld-Neuss
● IG Metall Krefeld
● Katholikenrat für die Region Krefeld / Meerbusch
● Katholische Arbeitnehmerbewegung mittlerer Niederrhein
● ökumenisches Arbeitslosenzentrum Krefeld-Meerbusch e.V.
● Solidaritätshaus Krefeld e.V.
● ver.di Bezirk Linker Niederrhein
und Einzelpersonen …